Ich liebe Wraps. Das habt ihr schon mitbekommen. Es gibt das ein oder andere Wrap-Rezept hier auf dem Blog. Ich liebe aber auch Quinoa. Wieso verbinde ich nicht beides zu einem Quinoa Wrap?
Quinoa – die Aussprache macht mich wahnsinnig
Gesagt – getan. Ich musste eigentlich nur das Pseudogetreide (zu diesem Wort später mehr) zu einem Bratling formen und schon habe ich eine Füllung. Wie ich Getreide zur festen Masse binde muss ich nicht mehr google. Das weiß ich.
Was mich aber interessierte, war die Aussprache dieses Wortes. Schließlich wollte ich in meinem YouTube-Video nicht wie ein Depp aussehen.
Der Lautschrift zufolge spricht man das Wort so aus: „kienwah“.
Ich suchte weiter, weil ich die Aussprache benötigte. Laut Artikeln im Internet wird das Wort bei den spanisch-sprechenden Menschen in Bolivien „Kinoa“ ausgesprochen.
Weitere Arten der Aussprache fand ich auf YouTube und diese stelle ich Dir im Video vor. Ich verspreche Euch, ich bin jetzt total verunsichert.
Die Herkunft
Quinoa ist seit circa 5000 Jahren in den Regionen der Anden als Kulturpflanze bekannt. Wir reden hier von den Regionen Peru, Bolivien und Ecuador.
Bekanntlich sind die Anden nicht so ganz niedrig und jetzt kommt das besondere der Pflanze: Sie wächst auf ziemlich anspruchslosen Böden bis zu eine Höhe von 4200 m. Die robusten Pflanzen sind in diesen Bergregionen das wichtigste Nahrungsmittel, da das andere Grundnahrungsmittel Mais in diesen Höhen nicht mehr wächst.
Geschichtlich möchte ich erwähnen, dass man diese Pflanze im 16. Jahrhundert sogar einmal verboten hat, weil die spanischen Eroberer die Inkas und Azteken schwächen wollten. Auf den Anbau von Quinoa und Amarant stand die Todesstrafe. Somit war diesen unchristliche „Getreide“ bis ins 20. Jahrhundert in unseren Regionen weitestgehend unbekannt.
Quinoa wird zum Star
Im Jahr 1993 geht es so richtig los für Quinoa in Europa. Das Nahrungsmittel wird ein Star.
Die NASA machte ein Bericht auf den hohen Anteil von Eiweiß und die phänomenale einzigartige Aminosäure-Struktur aufmerksam, verwendet es zum Beispiel in Raumstationen und ab gehts.
Die Folgen lassen nicht lange auf sich warten: Die Nachfrage steigt in Europa und Amerika exorbitant an. Erhöht sich die Nachfrage, zieht der Preis an. Der steigende Weltmarktpreis von Quinoa führt dazu, dass die Bauern besser verdienen.
Aber jede Medaille hat eine Kehrseite: Arme Menschen in Peru, Bolivien und Ecuador können sich ihr Grundnahrungsmittel nicht mehr leisten und müssen auf billigere Nahrungsmittel, die hoch-industriell-verarbeitet sind, umsteigen.
Heute werden circa 150.000 Tonnen von dem „Pseudogetreide“ jährlich geerntet.
Quinoa – das Pseudogetreide
Wieso schreibe ich immer von einem „Pseudogetreide“?
Ganz einfach: Es handelt sich bei Quinoa, genauso wie bei Amarant nicht um ein Getreide. Die Samen, die so groß sind wie ein Senfkorn, sind von der Zusammensetzung her lediglich getreideähnlich.
Quinoa ist ein Gänsefußgewächs und ist von der Pflanzenfamilie her eher mit rote Bete und Spinat verwandt, als mit Weizen oder Gerste. Hätte man wohl nicht gedacht. Man kann sogar die Blätter dieser Pflanze als Gemüse oder Salat essen. Habe ich noch nie gemacht, aber es geht wohl.
Gesundheit
Kommen wir nun endlich zu dem Thema, wieso ich Dir Quinoa so schmackhaft machen möchte: der gesundheitliche Aspekt.
Quinoa hat megaviel Protein. In der veganen Ernährung dient Quinoa als einer gesündesten pflanzlichen Eiweißlieferanten schlechthin.
Es dient Menschen mit Getreideunverträglichkeit als der Getreideersatz, weil das Pseudogetreide glutenfrei ist.
Dem nicht genug: Quinoa enthält essenzielle Mineralstoffe und Vitamine und liefert in Hinblick auf die Getreidearten Weizen oder Roggen doppelt so viel Eisen, 50 % mehr Vitamin E und mehr Calcium.
Eines meiner Lieblingsthemen ist der glykämische Index. Dieser ist bei Quinoa sehr niedrig. Das bedeutet, dass die Kohlenhydratanteile nur zu einem geringen Teil in Form von Zucker ins Blut übergehen, den Blutzuckerspiegel nicht so massiv ansteigen lassen und somit für eine nicht allzu knackige Ausschüttung von Insulin sorgen. Ideal also für Diabetes-Erkrankte oder Menschen, die mit Übergewicht zu kämpfen haben.
Quinoa macht auch noch gut Laune, da es als tryptophanreich gilt. Man sagt ihm auch eine gute Wirkung bei Migräne aufgrund des Vitamin B2 (Riboflavin) nach.
Ich würde mich jetzt mal nicht aus dem Fenster lehnen und sagen wollen, dass Quinoa auch für Krebspatienten eine tolle Nahrungsquelle ist. Dafür reicht meine Ernährungscoach-Ausbildung nicht aus. Allerdings ist Lysin in gewissen Mengen in Quinoa enthalten. Lysin repariert zerstörtes Bindegewebe und verhindert dessen Auflösung durch die Enzyme der Krebszellen.
Das reicht jetzt zum Thema Gesundheit. Quinoa ist ja ein wahres Wundermittelchen – und das schon seit 5000 Jahren. Wahnsinn.
Quinoa unbedingt waschen!
Dieser Satz ist ganz wichtig, da Quinoa bitter schmeckende Saponine zum Schutz vor Schädlingen bildet. Im ungeschälten Zustand kann man das Inka-Körnchen also nicht essen.
Deshalb schält man Quinoa oder wäscht ihn intensiv.
Durch das Kochen werden diese Bitterstoffe zu einem gewissen Teil eliminiert. Das was übrig bleibt ist für uns Menschen völlig OK.
Also Waschen und Kochen nicht vergessen. Wenn Du das gemacht hast, kannst Du Dich jetzt auf das Rezept für den Quinoa-Wrap stürzen.
Zutaten:
- 100 g Quinoa und 240 ml Wasser
- 100 g Feta
- 100 g aufgetauter TK Spinat
- 1 Bio-Ei
- 2 EL Panko (alt. zarte Haferflocken)
- ½ TL Salz
- 1 Prise Pfeffer
- Öl zum Braten
Zubereitung:
- Quinoa gut mit warmen Wasser waschen und anschließend im Wasser zum Kochen bringen.
- Nachdem der Quinoa kurz aufgekocht ist, die Hitze reduzieren und für circa 20 min köcheln lassen bis das Wasser komplett verdampft ist.
- Quinoa zumindest bis er lauwarm ist auskühlen lassen.
- Den Spinat ausdrücken und fein hacken.
- Quinoa, Spinat und das Ei in eine Schüssel geben.
- Den Feta mit den Händen darüber zerkrümeln und Salz, Pfeffer hinzugeben.
- Panko hinzufügen und zu einer formbaren Masse verkneten. Sollte die Masse zu flüssig sein, gib noch etwas mehr Panko hinzu.
- Aus der Masse kleine Kugeln formen und platt drücken, sodass kleine Fladen entstehen.
- Währenddessen eine Pfanne erhitzen und das Öl hineingeben.
- Die Bratlinge in das Öl geben und von jeder Seite ein paar Minuten goldbraun braten.
Viel Spaß beim nachkochen.
Dein Jens
Quinoa Wrap
Quinoa ist eines der eiweißhaltigsten, pflanzlichen lebensmittel schelchthin. Ausserdem ist das Pseudogetreide auch glutenfrei. heute der Wrap mit Quinoa-Bratlingen
Zutaten
- 100 g Quinoa
- 240 ml Wasser
- 100 g Feta
- 100 g Spinat TK - aufgetaut
- 1 Bio-Ei
- 2 EL Panko alt. zarte Haferflocken
- 1/2 TL Salz
- 1 Prise Pfeffer
- 1 TL Bratöl
Anleitungen
Quinoa gut mit warmen Wasser waschen und anschließend im Wasser zum Kochen bringen. Nachdem der Quinoa kurz aufgekocht ist, die Hitze reduzieren und für circa 20 min köcheln lassen bis das Wasser komplett verdampft ist.
Quinoa zumindest bis er lauwarm ist auskühlen lassen.
Den Spinat ausdrücken und fein hacken.
Quinoa, Spinat und das Ei in eine Schüssel geben.
Den Feta mit den Händen darüber zerkrümeln und Salz, Pfeffer hinzugeben.
Panko hinzufügen und zu einer formbaren Masse verkneten. Sollte die Masse zu flüssig sein, gib noch etwas mehr Panko hinzu.
Aus der Masse kleine Kugeln formen und platt drücken, sodass kleine Fladen entstehen.
Währenddessen eine Pfanne erhitzen und das Öl hineingeben.
Die Bratlinge in das Öl geben und von jeder Seite ein paar Minuten goldbraun braten.