„Gib Deinen Lesern mehr Einblick in das was Du tust. Zeig Ihnen, was ein Blogger so alles macht. Lass Deine Leser in Dein privates Leben schnuppern – nicht zu viel, aber ein angenehmes Maß schadet sicher nicht.“
Ich schaue aus dem kleinen runden bullaugigen Fenster des kleinen Fliegers und blinzle in die Sonne, die am azurblauen Himmel strahlt. Wolken, nichts als weiße Wolken so weit das Auge reicht. Wie friedlich das hier oben ist. Keine Kriege, kein Hass, kein Stress – nur das Essen ist besser auf der Erde. Dieser Flugzeugfrass bringt mich noch um. Ist es denn nicht möglich mal schmackhaftes und gesundes Essen in die Flugkombüse zu bekommen? Kann doch nicht so schwer sein.
Neben mir auf dem freien Platz, der mir wegen Businessclassbuchung zusteht, liegt mein Macbook, halb geöffnet und auf dem Bildschirm sieht man lachende Menschen und jede Menge Essen. Ich komme gerade vom „Foodbloggercamp“ aus Berlin und nutze die Zeit in dieser zweireihigen fliegenden Konservendose, um die Bilder zu bearbeiten.
Ich habe aus Versehen „Businessclass“ gebucht. Das muss ich hier mal anmerken. Wie verpeilt kann ein Mensch eigentlich sein? Wieso buche ich im Flieger einen doppelt so teuren Sitzplatz und merke es nicht? Egal. Dekadent geht die Welt zu Grunde.
Privat? Ihr wollt es also privat? Einblicke in die ominöse Welt der Foodblogger? Ich warne Euch ! Damit ist nicht zu spaßen – hat man einmal hinter den Vorhang geschaut…uiuiiuiii.
Vielleicht erkläre ich Euch mal kurz was so n Foodbloggercamp eigentlich ist. Achtung, der Erklärbärmodus ist in Betrieb.
Schon mal was von einer Unkonferenz gehört? Barcamp? Ne? Klingelt´s nicht?
Ich seh schon, ich muss weiter ausholen. Ein Barcamp ist eine Konferenz, bei der verschiedene Sessions a 45 min gehalten werden von diversen Speakern, die aber vorher nicht feststehen. Die Teilnehmer selbst schlagen ein Thema vor und je nachdem wie supidupi oder übelst öde ein Thema ist, wird es angenommen.
Sagen wir mal, Du möchtest der Welt mitteilen, wie die beste Technik ist, um Hundekot rückwärts aufzuheben, dann stehst Du auf, schlägst das Thema vor und dann setzt Du Dich in den Dir zugewiesenen Raum und hoffst, daß ein paar Hundebesitzer vorbei kommen und Deinem Schmarn lauschen.
Meist laufen mehrere Sessions parallel in diversen Räumen ab. Hat man bei der Wahl des Themas, dem man lauschen möchte, ins Klosett gegriffen, kann man die Spülung betätigen und einfach aus dem Raum gehen und in den nächsten hineinschlendern. Nur der Speaker darf nicht den Raum wechseln. Wäre ja auch irgendwie blöd.
Zwischendrin, meist so zur Mittagszeit versucht man dann ein Mittagessen hinzubekommen. Wie gut das klappt oder ob das voll im Chaos oder im amateurhaften Nudelkochen versinkt, hängt oft vom Veranstaltungsort und dessen Betreiber ab. In Berlin war es das “Kochatelier” in Adlerhorst und das Mittagessen versank im Chaos. Punkt. Danke an dieser Stelle an Markus und Deine Kochschule in Reutlingen. Seit Berlin weiß ich Deine Kompetenz und Deine Leistung noch mehr zu würdigen.
An dieser Stelle danke auch an Mela und Jan für die Organisation, Danke an all die fleißigen Helferlein und Sponsoren für das schöne Wochenende .
Ich zeig Euch mal die Timetables der beiden Veranstaltungstage, damit Ihr einen kleinen Eindruck bekommt.
„Was hättet Ihr gewählt, bzw. welches Thema hättet Ihr auf keinen Fall verpasst?“
Mir bleibt noch zu sagen, dass ich zwei ultralustige relaxte Tage mit supernetten Leuten hatte. Jajajajaaaaa ich weiß, Ihr wollt noch wissen, was abends abging. Die Nächte feierten wir in Berlins Bars und Clubs, so wie sich das gehört. Berlin, Du bist ganz schön dreckig und schmutzig, aber Kreuzberger Nächte sind lang..erst fang se ganz langsam an…
Die Nase des Fliegers neigt sich gen Boden, es gongt in der Sprechanlage und wie immer müssen die elektronischen Geräte zur Landung in Stuttgart ausgeschaltet werden. Ich habe zwa—zzz—-z—————–