Die Welt des Currys
Meine große Liebe zum Curry habe ich in Thailand vor circa sieben Jahren entdeckt. Zugegeben – zuerst stand ich der Geschichte misstrauisch gegenüber und wir mochten uns nicht so. Das lag aber eher daran, dass ich leichtsinnig die Schärfegradangabe der Speisekarte ignorierte und es demzufolge zwei-bis dreimal brannte, wenn du verstehst, was ich meine.
Notiz an mich selbst: Wenn auf einer Speisekarte ein Zeichen ist, das heißt: „Nicht für Touristen geeignet“, sollte ich dem auch Glauben schenken.
Rotes Curry, gelbes Curry, grünes Curry – ich dachte das war es. Mehr gibt es nicht auf dieser Welt. Das ich vollkommen daneben lag und in meinem Wissen über Curry beschränkt war – man könnte sagen, ich hatte keinen blassen Schimmer – sollte sich bald herausstellen.
Curry ist im Grunde genommen die Bezeichnung für Gerichte der südasiatischen und südostasiatischen Küche, die mit Hilfe einer Sauce, diversen Gewürzen und Fleisch, Fisch und/oder Gemüse gekocht wird. Taucht man in den Abgrund der Curry-Küche ein, findet man kaum heraus.
Welche Curry-Arten gibt es?
Currys haben keine fixen Zutaten, was diese Speise somit irrsinnig variabel macht und einen kreativen Kopf glühen lässt. Je nach Region, je nach Koch und je nach Tagesstimmung kann ein Curry in tausende Geschmacksrichtungen variieren. Bedenkt man, dass Gewürzmischungen wie Garam Masala an jeder Hausecke anders schmecken, je nach Familienrezept der Händler, so wird einem schnell klar, welches Fass ohne Boden man da öffnet.
Currys unterscheiden sich grundsätzlich darin, ob es sich um ein vegetarisches oder eines mit Fleisch, Fisch oder Meeresfrüchte handelt.
Zu einem Curry ist man entweder Reis, Brot oder ganz banalerweise einfach mal nichts. Ich werde dir weiter unten ein Rezept zur Verfügung stellen, welches alleine mit den Inhaltsstoffen schon so sehr punktet, dass du dich vollkommen im Low Carb Bereich bewegen und die Kohlenhydrate weglassen kannst. Dies ist meines Erachtens ein wahnsinnig genialer Vorteil eines Currys – es ist so geschmackintensiv, dass man nichts weiter dazu benötigt, als Gemüse.
Es mag in vielen Ländern bestimmte Curry-Ausprägungen geben, so gibt es in Malaysia und Sri Lanka sicher auch eine phänomenale Curry-Kultur – in diesem Artikel möchte ich dir nur von meinen Favoriten, dem indischen und dem Thai-Curry berichten.
Gewürze und Kräuter
Ein ganz wichtiges Thema: Gewürze
Die Gewürze unterscheiden sich je nach Curry regional. Die häufig verwendeten Gewürze sind:
- Cumin (Kreuzkümmel)
- Schwarzkümmel
- Kurkuma
- Chilis
- Koriandersamen
- Frischer Ingwer
- Senfkörner
- Kardamom (grün oder schwarz)
- Sternanis
- Fenchel
- Zimt
- Nelken
- Pfeffer
- Sesam
- Garam Masala (Mischung aus schwarzem Kardamom, Zimt, Gewürznelken, schwarzen Pfeffer und Kreuzkümmel)
- Korianderblätter
- Minze
- Kaffir-Limettenblätter
Gemüse
Beim Gemüse ist es ähnlich, wie bei den Gewürzen. Was schmeckt ist richtig. Meine beliebtesten Gemüsearten sind:
- Blumenkohl
- Kartoffeln
- Auberginen
- Zucchini
- Spinat
- Okraschoten
In fast jedes Curry kommen Zwiebeln, Knoblauch oder Ingwer.
Weitere Zutaten
Je nach Allergie oder Unverträglichkeit, beziehungsweise ob wir in den veganen oder vegetarischen Bereich hinein gehen, werden Milchprodukte wie Frischkäse (Panir), Sahne oder Joghurt verwendet. Bei veganen Currys findet eher Ghee Verwendung. Unbedingt erwähnen muss ich Tomatenmark, Tamarindenpaste und Tofu. Gerade Sesam-Nuss-Tofu in Stärke gewendet und kross angebraten wird bei mir immer beliebter.
Currypaste
Currypasten werden vor allem bei der Zubereitung von Thai-Currys verwendet. Currypasten im Allgemeinen halten luftdicht verpackt im Kühlschrank bis zu 2 Wochen, oder im Gefrierfach sogar über 2 Monate.
Wer eine Currypaste nicht selbst machen oder die industriell hergestellten Pasten aus dem deutschen Supermarkt meiden möchte, kann im Asia-Markt nachfragen. Oft sind dort selbst-hergestellte Pasten zu bekommen.
Curry aus Thailand
Thai-Currys sind ähnlich scharf wie die indischen, schmecken aber anders. Chili, Kokosmilch, Zitronenblätter und Zitronengras sowie Garnelenpaste (Terasi) und Tamarindenpaste sind hier beliebte Zutaten. Wie Eingangs erwähnt sind in Thailand die -Currypasten grün, gelb oder rot, abhängig von den Chilischoten die verarbeitet wird. Nicht zu vergessen ist das Massaman Curry.
Chili, Knoblauch, Schalotten, Ingwerpflanzen wie der Galgant und Koriander-Wurzel sind die Zutaten dieser scharfen Pasten.
Zu den Currys wird gerne Fleisch (Huhn oder Rind) und Meeresfrüchte gereicht.
Indisches Curry
In Indien ist ein Curry ein Fleisch-, Fisch-, oder Gemüsegerichte mit Sauce, die mit Reis oder Fladen-Brot gefuttert wird. So weit unterscheidet es sich nicht arg vom Thailändischen Curry. Allerdings ist der Geschmack ein anderer. Indische Currys haben als Inhaltsstoff eine Gewürzmischung (Masala)
Man verzichtet auf industriell gefertigte Currypulver, und verwendet ganze Gewürze. Diese werden entweder frisch geröstet oder gemahlen. Hat irgendwie etwas von clean eating im Curry-Bereich.
Zutaten für 4 Portionen
- 50 g Sultaninen
- 200 g Nuss-Tofu, gewürfelt
- 2 EL Sojasauce
- 2 Zwiebeln, klein gewürfelt
- 2 Knoblauchzehen, klein gehackt
- 3 cm Ingwer, geschält & fein gerieben
- 2 EL Öl
- 2 TL Currypulver
- 1 TL gemahlener Koriander
- 1 TL Kurkuma
- 1 Prise Salz
- 2 Karotten, zu Brunoise schneiden
- 1/s Chilischote, fein gehackt
- 1/2 Brokkoli, in Röschen geteilt
- 1/2 Blumenkohl, in Röschen geteilt
- 400 ml Kokosmilch
- 1 Limette
- 1 Handvoll Cashewnüsse
Zubereitung:
- Die Sultaninen 10 Minuten in warmes Wasser einweichen. Anschließend abgießen und abtrocknen.
- Den Tofu in Stärke wenden und in einer heißen Pfanne mit Öl kross anbraten und anschließend mit Sojasauce ablöschen und aus der Pfanne nehmen.
- Die Zwiebeln, den Knoblauch und den Ingwer in der Pfanne 5 Minuten bei mittlerer Hitze andünsten. Das Curry, Kurkuma, Koriander, Salz hinzugeben und ein paar Minuten mitdünsten. Anschließend alles in eine Auflaufform geben.
- Gemüse und Tofu vermisst zu der Zwiebel-Knoblauch-Gewürzmischung in die Auflaufform geben.
- Die Kokosmilch angießen.
- Auflaufform in den vorgeheizten Backofen, mittlere Schiene stellen und bei 100°C ca. 20 Minuten garen lassen (Ober-/Unterhitze besser Dämpfprogramm, falls vorhanden).
- Das Curry mit dem Saft der Limette abschmecken, mit gerösteten Cashewnüsse verfeinern und servieren.