Ich liebe türkische Pizza – Lahmacun. Döner natürlich auch. Das komplette Haus stinkt dann zwar immer (ihr kennt das vermutlich), aber das ist es wert. In der S-Bahn finde ich, geht „Döneressen“ gar nicht! Aber das halte ich mit Ei und Wurst genauso. Ich stehe einfach nicht so sehr auf die Geruchsbelästigung der Fahrgäste. Aber meine Frau kann ich daheim ja ruhig mal mit Dönergeruch malträtieren – sie ist Vegetarierin und hat seit grob 16 Jahren kein Fleisch mehr gegessen. Die Einen sagen „selber schuld“ – die Anderen würden es als konsequent bezeichnen. Ich gehöre zu der zweiten Fraktion.
Lahmacun-Disclaimer
Mir ist durchaus bewusst, dass bestimmte Gerichte in verschiedenen Teilen dieser Erde unabhängig voneinander entstanden sind. Ernährung ist eine eigene Religion – zumindest für einige Menschen und die nehmen es dann sehr genau. Ich habe einmal den Fehler gemacht, zu sagen, dass Shakshuka ein Gericht aus Israel ist. Das ist soweit schon korrekt, aber ich habe vergessen zu sagen, dass dieses Gericht auch in Nordafrika zu Hause ist. Da geht’s aber ab, wenn man sowas fatales macht. Unterschätze nie den wilden Mob, der darauf besteht, dass diese Speise in Tunesien entstanden ist. Meine Güte, relaxt euch mal…es sind nur Eier mit Tomatensauce.
„Lahmacun, auch türkische oder armenische Pizza genannt, ist ein Fladenbrot aus Hefeteig, das vor dem Backen dünn mit einer würzigen Mischung aus Hackfleisch, Zwiebeln und Tomaten bestrichen wird. Das Gericht ist in der Türkei ein traditioneller Imbiss, der meist heiß direkt aus dem Backofen gegessen wird.“
Wikipedia
Kurzer Hinweis meinerseits dazu: Ich würde nicht empfehlen, dieses Imbissschnittchen direkt aus dem 400°C heißen Ofen und die Futterluke zu schieben. Wartet lieber einen Moment, sonst wird’s hot im Fressbrett und ihr habt Gesichtskirmes. Ich bin ja schon froh, dass Wikipedia nicht empfiehlt, den Lahmacun direkt im Ofen zu essen. Burn Motherf***er burn!
Also gut, die Herkunft des Gerichtes haben wir jetzt geklärt oder möchte noch ein Land Anspruch auf diese Ofenteiglappen erheben? Gerne in die Kommentare damit. Vielleicht schalte ich sie auch frei.
YouTube – Video zum Rezept für türkische Pizza vegan
Wieso ernährt man sich fleischlos?
Tierwohl. Bäämmm…Brauch man nicht mehr allzu viel dazu sagen, oder? Eigentlich weiß es ja jeder, dass Massentierhaltung echt Scheiße ist, aber es ist immer noch nicht bei allen angekommen. Solange wir auf unseren 3.000€-Grill dann aber Fleisch für 3,50€ legen, läuft irgendwas falsch. Zum Thema Tierhaltung und Massentierproduktionen sage ich echt nichts mehr. Dass es „Produktion“ heißt, ist schon krass genug. Ok, bin ja schon ruhig.
Ich muss kurz erwähnen, dass ich Fleischesser bin. Aber ich esse wirklich wenig Fleisch. Ich gönne mir lieber einmal im Monat ein richtig gutes Stück, bei dem ich weiß, wo es herkommt, als das ich mir jeden Tag das Billigtiergewebe in den Kopf drücke.
Ich frage mich ja oft, wieso wir kleine Schweinchen, Hühnchen oder Lämmchen essen, aber unsere Katze und den Hund lieb haben. Eigentlich sind die Asiaten da konsequenter, als wir. Die essen einfach alles, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Da wird das Tier nur als Nahrungsmittel angesehen. Ab in den Topf damit. Für uns Europäer absolut unvorstellbar. Eigentlich sind wir Tier-Rassisten – die eine Art von Tieren lieben wir, unterhalten uns mit ihnen und lassen sie in unseren Betten schlafen (wir übrigens nicht). Die andere Art von Tieren schlachten wir und essen sie auf. Schwups weg sind sie. Makaber und irgendwie auch etwas strange. Ja, so sind wir Menschen. Aber heee.. wir haben ja schon immer Tiere gegessen. Yoooo.
Dann gibt es die Menschen, denen Fleisch einfach nicht schmeckt. Bums aus. Wenn mir was nicht schmeckt, esse ich es auch nicht.
Wieso isst meine Frau kein Fleisch?
Das habe ich mich und dann anschließend Sie einfach mal gefragt. „Ich mag die Vorstellung nicht, auf einem Muskel rumzukauen!“ Ja ok, kann ich nachvollziehen.
Es gibt also Vegetarier und Veganer, die den Geschmack und Bratengeruch von Fleischgerichten eigentlich ok oder sogar gut finden und diese Gerichte auch essen würden, sie aber ablehnen, weil halt Tiere unfreiwillig involviert sind.
Ja nun… in den letzten Jahren hat sich auf dem vegetarischen und veganen Ersatzteilmarkt richtig was getan. Es gibt so gute und lecker schmeckende Lebensmittel, die bestimmte Tierprodukte komplett ersetzen. Ich esse zum Beispiel kein Hack mehr. Da nehme ich nur noch veganes Hack, weil ich keinen Unterschied schmecke. Und wenn ich dadurch weniger Fleisch esse, indem ich ein veganes Produkt esse, welches auch noch schmeckt, dann mache ich das. Genau das gleiche bei Mortadella oder Cordon Bleu. Da gibt es hervorragende vegetarische Alternativen.
Vegene türkische Pizza
Zurück zu meiner Frau und dem Lahmacun. Sorry Kuechenchaotin, dass Du heute für meinen Artikel im Rahmen des #veganuary für das BoomBloggerEvent gehalten musst. Wenn ich mir Lahmacun oder Döner bei unserem Dönerdealer hole, bringe ich Mirja immer Yufka mit Falafel mit. Ja ich bin echt nett. Ich weiß. Aber das „Erlebnis Lahmacun“ bleibt ihr verwehrt – bis zum heutige Tag!
Ich habe heute ein Rezept für Euch… HALT STOOP… ich habe zwei Gerichte für Euch, wie man Lahmacun vegan machen kann und ihr so gut wie keinen Unterschied zu einer fleischlästigen türkischen oder armenischen Pizza schmeckt: einmal Tofu und einmal vegane Hack.
Lasst es Euch schmecken!
Schaut euch auch die anderen Beiträge meiner lieben Bloggerfreunde an:
Nom Noms food: Veganer Rührkuchen mit Zimtstrudel und Zimt-Streuseln
Whatinaloves: Veganer Grießbrei mit Zimt-Äpfeln
Feiertaeglich: Blumenkohl Wings mit Turbo-BBQ-Sauce
Kuechenchaotin: Vegane Mac and “Cheese” ohne Nüsse
Kochhelden: Türkische Pizza (Lahmacun) – aber vegan
Madame Dessert: Veganer Kokoskuchen
Bake to the roots Vegane Cashew Chocolate Chip Cookies
moey’s kitchen: Würzige Asia-Suppe – vegane Gemüsesuppe mit asiatischen Aromen
S-Küche: Veganer Shepherd’s Pie – Gardeners Pie
Möhreneck: Spaghetti mit Beanballs
Jankes Seelenschmaus: Linsen-Curry-Brotaufstrich
Zimtkeks und Apfeltarte: 30 Minuten Thai Curry mit Kichererbsen vegan
Ina Is(s)t: Veganer Plov mit Möhren und Räuchertofu
Zutaten Teig:
- 250 g Pizzamehl
- 1 Prise Zucker
- 8 g Salz
- 4 g Trockenhefe
- 1 Schuss Olivenöl
- 150 ml lauwarmes Wasser
Alle trockene Zutaten vermischen, anschließen das Wasser zugeben und für 5 Minuten verkneten.
Dann für 60 Minuten ruhen lassen und währenddessen den Belag zubereiten.
Zutaten Pizzapaste:
- 1 EL Öl
- 1 Zwiebel, gewürfelt
- 4 Knoblauchzehen, gehackt
- 100 g geröstete Paprika
- 100 g Räuchertofu alt. 100 g vegeanes Hack
- 60 ml passierte Tomaten
- 1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
- 1 TL geräucherter Paprika
- Salz
- 1/2 TL Pul Biber / Chiliflocken
Öl in einer Pfanne erhitzen und darin die Zwiebelwürfel und den Knoblauch anbraten.
Die gerösteten Paprika in Würfel schneiden und hinzugeben und für wenige Minuten braten.
Den Räuchertofu mit einer Gabel zerdrücken und in die Pfanne geben und braten. Alternativ das vegan Hack in die Pfanne geben und für einige Minuten braten.
Nun ca. 3-4 EL passierte Tomaten in die Pfanne geben und alles gut vermischen bis eine gleichmässig homogene streichfähige Paste entsteht.
Die Paste mit den Gewürzen vermischen.
- Den Teig auf einer bemehlten Unterlage dünn ausrollen und mit der Paste vorsichtig bestreichen.
- Anschließend die Pizzafladen auf dem Grill bei ca. 400°C für ca. 3 Minuten ausbacken. Der Fladen darf nicht zu durchgebacken werden, da er sonst zu kross wird und nicht mehr gerollt werden kann.
Zutaten Belag:
- 1/2 Salatgurke, in Ringe geschnitten
- Handvoll Kirschtomaten, halbiert
- 1 rote Zwiebel, in Ringe geschnitten
- Rotkohl, in Streifen geschnitten
- 300 ml veganer Joghurt
Die Pizzafladen mit den Zutaten für den Belag belegen und mit veganem Joghurt beträufeln.
Anschließend den Fladen zusammenrollen und herzhaft hineinbeißen.
Lahmacun aber vegan
Zutaten
Zutaten Teig
- 250 g Pizzamehl
- 1 Prise Zucker
- 8 g Salz
- 4 g Trockenhefe
- 1 Schuss Olivenöl
- 150 ml Wasser lauwarm
Zutaten Paste
- 1 EL Öl
- 1 gelbe Zwiebel gewürfelt
- 4 Zehen Knoblauch gehackt
- 100 g gerösteter Paprika
- 100 g Räuchertofu alt. veganes Hack
- 60 ml passierte Tomaten
- 1 TL Kreuzkümmel gemahlen
- 1 TL geräucherter Paprika
- Salz
- 1/2 TL Pu Biber / Chiliflocken
Zutaten Belag
- 1/2 Salatgurke in Ringe geschnitten
- 1 Handvoll Kirschtomaten halbiert
- 1 rozte Zwiebel in Ringe geschnitten
- 1/2 Kopf Rotkohl in Streifen geschnitten
- 300 ml veganer Joghurt
Anleitungen
Zubereitung Teig
Alle trockene Zutaten vermischen, anschließen das Wasser zugeben und für 5 Minuten verkneten.
Dann für 60 Minuten ruhen lassen und währenddessen den Belag zubereiten.
Zubereitung Paste
Öl in einer Pfanne erhitzen und darin die Zwiebelwürfel und den Knoblauch anbraten.
Die gerösteten Paprika in Würfel schneiden und hinzugeben und für wenige Minuten braten.
Den Räuchertofu mit einer Gabel zerdrücken und in die Pfanne geben und braten. Alternativ das vegan Hack in die Pfanne geben und für einige Minuten braten.
Nun ca. 3-4 EL passierte Tomaten in die Pfanne geben und alles gut vermischen bis eine gleichmässig homogene streichfähige Paste entsteht.
Die Paste mit den Gewürzen vermischen.
Fertigstellung Lahmacun
Den Teig auf einer bemehlten Unterlage dünn ausrollen und mit der Paste vorsichtig bestreichen.
Anschließend die Pizzafladen auf dem Grill bei ca. 400°C für ca. 3 Minuten ausbacken. Der Fladen darf nicht zu durchgebacken werden, da er sonst zu kross wird und nicht mehr gerollt werden kann.
Die Pizzafladen mit den Zutaten für den Belag belegen und mit veganen Joghurt beträufeln.
Anschließend den Fladen zusammenrollen und herzhaft hineinbeißen.
Pingback: Blumenkohl Wings mit Turbo-BBQ-Sauce, schnelles veganes Lieblingsessen - feiertäglich foodblog
Wunderschöne Bilder. Statt Tofu habe ich sie mal mit Linsen gemacht aber deine Version klingt auch sehr fein
Oh ja Linsen funktionieren sicher auch super. Meine Lieblingsversion ist tasöchlich die mit dem veganen Hack. Die ist noch besser als mit Räuchertofu. Aber das ist Geschmackssache
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Ich bin so dankbar auf diese Webseite gestoßen zu sein. Danke für die leckeren Einblicke.
Lg Tilda