Allgemeines zu Wet Markets
Die wohl am ursprünglichsten Attraktion, die Singapur zu bieten hat und gleichzeitig ein Must-See für Foodies darstellt, ist der Wet Market. Es ist nicht nur eine Attraktion, es ist auch eine kulturelle Erfahrung im Umgang mit der Kultur der Asiaten.
In Singapur gibt es derzeit fünf von diesen Wet Markets. Diese Foodmarkets heißen so, weil die Menschen dort die Gänge und Ihre Stände, auf denen Unmengen von Gemüse und Fisch liegt, mit Wasser reinigen. Da wird kurzerhand ein Schlauch in die Hand genommen und der komplette Stand wird gewässert und von den Überresten des eben ausgenommenen Fisches gereinigt.
Üblicherweise ist ein Wet Market nicht komplett nass und feucht. Es gibt meistens verschiedene Abteilungen. Ein Nassbereich und ein Trocken-Bereich.
In der Wet-Area findest Du Fleisch, Geflügel und Fisch. Es gibt auch Sektionen, in die man nicht als Europäer gehen sollte, wenn man kurz vorher gefrühstückt hat. Im Bereich der Nasszellen findet man auch Stände, an denen Frösche gehäutet und Schildkröten aufgeschnitten werden. Dies geschieht bei den Schildkröten bei lebendigen Leib, da so das Fleisch schön zart bleibt.
Ich für meinen Teil habe in diesem Bereich weder gefilmt noch fotografiert, da ich kein Freund von derartigen Ess- und Tötungsgewohnheiten bin.
Im trockenen Bereich des Marktes geht es wesentlich humaner zu. Dort findet man die tollsten Kräuter, Gewürze, Getreidearten, Bohnen, Nudeln und getrocknetes Seafood.
Die meisten Wet Markets öffnen um 4:00 Uhr morgens und schließen am Nachmittag. Die beste Zeit einen solchen Markt aufzusuchen ist der frühe Morgen, weil da das Angebot noch reichlich ist und das Gemüse frisch aussieht. Schließlich muss man bedenken, dass es 32 Grad heiß ist – auch im Januar.
Von den fünf Wet Markets in Singapur, war ich in dem von Chinatown und bin mit der Kamera durch die Gänge gelaufen. Dieser Markt befindet sich im Chinatown Complex an der Smith Street und birgt viele chinesische kulturelle Elemente.
Kurz nachdem ich den Markt betreten habe, verspüre ich eine vibrierende Atmosphäre, viele Augenpaare beobachten mich. Mit meinem großen Stativ, auf das die Kamera ausgesteckt ist, falle ich als Europäer in mitten der ganzen Asiaten auf. Unsere kleine Gruppe, bestehend aus Foodbloggern sticht als „Langnasen“ so oder so aus der regen Menge an umher wuselnden Asiaten heraus.
Zack n´bekomm ich einen Schwall Fischsiff ins Gesicht gespritzt. Der oberkörperfrei-arbeitende Fischverkäufer am Stand neben mir hackt dem Fisch den Kopf vom Körper und bietet die Ware mit lautem Geschrei an. Leicht angewidert wische ich mir dem Schlodder von der Backe und drücke auf den Auslöser der Kamera.
Neben typischen Zutaten für chinesische Speisen gibt es hier eine Unmenge an Gemüse, Kräutern und Gewürzen. Ich decke mich mit Gewürzen ein, die ich nicht kenne und bin fasziniert von der Art und Weise, wie die Chinesen hier im „Untergrund“ Ihre Geschäfte abwickeln. Es wird geschrien, die Lebensmittel fliegen quer über den Tisch, die Frische wird mit Augen und Händen geprüft – etwas derartiges wäre im überbürokratisierten Deutschland undenkbar.
Ich laufe vorbei an lebenden Schalentieren – egal ob Krabben, Hummer oder Muscheln, Seegurken oder Garnelen – hier bekommt man wirklich alles, was der Ozean ausspuckt. Frösche, Aale und Schildkröten sind nicht mein Fall und auch den beliebten Froschbrei lasse ich unangetastet links liegen.
Was gibt es auf diesem Markt?
Gemüse mit Fokus auf asiatische Sorten
chinesische Kräuter
tropische Früchte
frisches Fleisch
Geflügel
lebende Meerestiere
getrocknete Lebensmittel
Gewürze
hausgemachter Tofu und Fake-Fleisch
Preise
Zu den Preisen bleibt zu sagen, dass die Preise im Gegensatz zu anderen normalen Läden in Singapur sehr günstig ist. Allerdings zahlt man auch je nach Fischart 12 Singapur-Dollar für ein Paar Fischle.
Atmosphäre
Auf diesem Markt scharen sich die chinesisch-stämmigen Singapureaner, vor allem die ältere Bevölkerung hält hier Ausschau nach ihren Lieblingsnahrungsmitteln.Das Stimmengewirr diverser chinesischer Dialekte liegt in der Luft und lässt diese im Zusammenspiel mit dem flackernden Neonlicht vibrieren. Der Wet Market ist bunt, hat eine fantastische Auswahl an ungewöhnlichen Gemüsearten, Früchten und Gewürzen, der voll im Kontrast vom Aussehen und auch vom Geruch her, zum nassen Teil des Marktes steht.
Hawker Center
Gleich neben dem Markt, auf der selben Ebene gibt einen der besten Hawker Center der Stadt. Ihr könnt in dem Hacker Center im Chinatown Complex Food Centre wohlschmeckende und bekannte Gerichte, wie Hühnchenreis „Chicken rice“ oder Fischball-Nudeln „fish ball noodles“ für schmales Geld probieren.
Wet Market – Tipps:
- festes Schuhwerk (das Wasser steht einige Zentimeter hoch im Markt)
- Wechsel-T-Shirt (Ihr stinkt nach dem Markt schlimmer wie ein alter Fischkutter)
- komme früh am Morgen, spätestens um 9 Uhr
- Handle und feilsche was deine Zunge hergibt
- Keine Fotos im Bereich der Frösche und Schildkröten
Öffnungszeiten:
Täglich 08:00 bis 12:00
Adresse:
Chinatown Wet Market
Chinatown Complex, 335 Smith Street, Singapore 050335
Danke für die schöne Erinnerung. Ich sollte auch endlich wieder einmal ein paar Fotos sortieren. Schön war’s mit euch ;-) Grüße aus Salzburg, Claudia
Na das kann ich so zurück geben liebe Claudia. Yoar, mach mal die Bider fertig